Eilzug
Titel: Eilzug
Länge: 4:19
Jahr: 2018
Komponist: Julian Reiling
Texter: Julian Reiling
Allein am Dorfbahnhof steh' ich im Abendrot
und warte auf den letzten Zug.
Der bringt mich in die Stadt der letzten Partynacht,
denn dort am Bahnhof traf ich sie.
Sie erzählte mir, sie fahre nächste Nacht mit dem Zug.
Langweilige Typen gibt’s darin echt genug.
Und so steh' ich hier im Regen und warte darauf,
dass aus dem Tunnel der versiffte Eilzug auftaucht.
Doch der Eilzug fährt einsam durch die finstere Nacht
auf wackligen Gleisen mit gewaltiger Kraft.
Niemand an Bord, der zum Spaß dort mitfährt,
denn sie ist anscheinend ziemlich begehrt.
Die Nacht zeigt bei Tag nur ihr falsches Gesicht,
denn die Nacht hat mir am Tage meine Wahrnehmung verwischt.
Und so steh' ich hier alleine und warte auf sie,
doch der Eilzug kommt entweder schnell oder nie.
Die nächste Stunde lang lauf ich am Waldesrand
entlang dem Schienenverlauf.
Ich geb' noch lang nicht auf, schau auf den Fahrplan drauf
und fasse mir danach ein Herz.
Er wird nicht mitten in der Wildnis anhalten,
deshalb muss ich schnell wieder zurück zu der Halte.
Und der Regen hörte zum Glück inzwischen auf.
Ein Hoffnungsschimmer? Ich vertraue darauf…
Doch der Eilzug fährt einsam durch die finstere Nacht
auf wackligen Gleisen mit gewaltiger Kraft.
Niemand an Bord, der zum Spaß dort mitfährt,
denn sie ist anscheinend ziemlich begehrt.
Die Nacht zeigt bei Tag nur ihr falsches Gesicht,
denn die Nacht hat mir am Tage meine Wahrnehmung verwischt.
Und so steh' ich hier alleine und warte auf sie,
doch der Eilzug kommt entweder schnell oder nie.
Die Haltestelle naht. Ich laufe sehr apart
mit großen Schritten auf sie zu.
Im Nebellicht erscheint die Sitzbank ziemlich seicht.
Sie wirkt so nah, doch ist sie fern.
Doch dann trau' ich meinen Augen kaum noch:
Aus dem Tunnel, aus dem pechschwarzen Loch,
schießt der Eilzug und hält für zwei Sekunden an.
Viel zu kurz, als dass ich dort einsteigen kann.
Und der Eilzug fährt einsam durch die finstere Nacht.
Ohne mich! Mich verlässt meine ganze Kraft.
Sie war an Bord, ich sah sie geschwind.
Ihr knallrotes Haar, flatternd im Wind.
Die Nacht zeigt bei Tag nur ihr falsches Gesicht.
Die Nacht ist an allem schuld – Ich glaube nicht!
Und so stand ich ganz alleine hier und wartete auf sie,
doch der Eilzug, er kam. Dies ist meine Elegie…